Kommt nun das Ende der Prepaid-Kreditkarten?
Die Verbraucherzentrale NRW hat vier Banken und Sparkassen abgemahnt, weil ihre Prepaid-Kreditkarten überzogen werden konnten, obwohl dies eigentlich bei dieser Form von Kreditkarten eigentlich gar nicht möglich sein dürfte. Darunter war auch die Genossenschaftsbank PSD Rhein Ruhr eG, die inzwischen eine Unterlassungserklärung abgegeben hat, wie auch die Commerzbank.
Nun so weit so gut, mag man jetzt sagen. Das Problem dabei ist nur eines: „Da die PSD das von der Finanzgruppe vorgesehene Regelwerk nutzte, ist die Abmahnung für alle Genossenschaftsbanken in Deutschland von Bedeutung, die eine Prepaid-Karte herausgeben. Diese wollen künftig auf die Nutzung des Begriffs „prepaid“ verzichten.“, wie die Verbraucherzentrale NRW dazu schreibt.
Zukünftige Bezeichnung der Prepaid-Kreditkarten ist unklar
Dies dürfte in Zukunft bedeuten, dass die Genossenschaftsbanken keine solchen Kreditkarten mit dem Siegel „Prepaid“ unter die Leute bringen werden. Unklar ist jedoch, wie solche Kreditkarten dann in Zukunft bezeichnet werden sollen und ob sie dann immer noch als schufafrei gelten können bzw. als schufafreie Kreditkarten geführt werden.
Dies wirft natürlich die Frage auf, inwieweit sich das Geschäftsmodell Prepaid-Kreditkarten auf lange Sicht wird halten können, zumindest in flächendeckender Hinsicht. Natürlich wird es auch weiter Anbieter solcher Kreditkarten auf Guthabenbasis geben, diese gab es schon, bevor die Mehrzahl der Banken und Sparkassen diese durchaus einträgliche Form der Kreditkarten für „Jedermann“ auch für sich entdeckte. Aber möglicherweise wird das eine oder andere Angebot für Prepaid-Kreditkarten vom Markt verschwinden, wenn das Überziehen solcher Karten in Zukunft nicht mehr möglich sein wird – und damit zugleich auch nicht das Berappen müssen hoher Überziehungszinsen.
Was wird aus Verbrauchern, die keine herkömmliche Kreditkarte erhalten?
Prepaid-Kreditkarten sind jedoch immer mehr zu einer wichtigen Möglichkeit für die Verbraucher geworden, die entweder keine herkömmliche Kreditkarte erhalten können, oder aber eine solche gar nicht haben wollen. Gerade Menschen, die ganz bewusst auf ihre Ausgaben achten, finden in solchen Kreditkarten auf Guthabenbasis, die nur via Aufladung funktionieren und damit keinen Kreditrahmen haben, ein Mittel, um eine solche Karte als Kreditkarte nutzen zu können, ohne dabei jedoch erst einmal auf Pump einkaufen oder Geld abheben zu gehen.
Für Verbraucher, die sich auf die Suche nach einer guten Prepaid-Kreditkarte begeben, könnte damit die Auswahl früher oder später deutlich eingeschränkter werden – je nachdem, wie viele Banken und Sparkassen aus diesem Prepaid-Modell aussteigen sollten. Dennoch wird es auch weiterhin Anbieter geben, die solche Kreditkarten ganz bewusst anbieten, denn letztlich lässt sich auch über die Kartengebühren und / oder über die Aufladegebühren Geld mit solchen Prepaid-Kreditkarten verdienen. Dies sollte bei allem Gerangel auch von den herausgebenden Geldinstituten nicht vergessen werden.
# | Anbieter | Grundgebühr 1. Jahr |
Grundgebühr Folgejahre |
zinsfreies Zahlungsziel |
Kartenantrag |
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1. | bunq Easy Savings Personal | 9,99€ | 9,99€ | - | » Weiter |
2. | Neteller Net+ Prepaid MasterCard | 10,00€ | 10,00€ | - | » Weiter |